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Lockdown Ade – Zeit, um mehr zu entdecken! Update #6

Lockerungen und Ostern bieten Platz für viele neue Erlebnisse

Am 29.03 gab es bei uns in der UK endlich weitere Lockerungen! Die „stay at home“ -Regel wurde aufgehoben und nun sollte man nur noch „local“ bleiben. Öffentliche Transportmittel waren somit wieder in Ordnung zu nutzen. Des Weiteren durfte man sich mit einer anderen Person offiziell draußen treffen.
In den folgenden zwei Wochen stand für mich so einiges an, da ich die Zeit auch gut nutzen wollte. Mit Ferienbeginn der Kinder und ihrer Teilnahme am Sportcamp der Schule ging auch für mich die Abenteuerzeit los. Die ersten drei Tage verbrachte ich zusammen mit Freundinnen in London. Wir hatten an diesen Tagen das schönste Wetter, denn es war sonnig und warm. Wir besichtigten die verschiedensten Stadtteile von London, hatten ein gemeinsames Picknick an der Tower Bridge, besuchten Kew Garden, aßen Eis und leckere Sachen. Natürlich darf auch der Kaffee bei jedem Au Pair nicht fehlen! Morgens brachte ich die Kinder an diesen Tagen zur Schule und holte sie nachmittags dort wieder ab. Somit hatten wir entspannte Abende zusammen.

Am Mittwoch vor Ostern machte ich einen COVID-Selbsttest. Denn am nächsten Morgen ging es für mich mit negativem Ergebnis im Gepäck nach Hereford, um das Osterfest mit Nele und ihrer WG zu verbringen. Gegen Donnerstagnachmittag erreichte ich dann, nach einer reibungslosen Zugfahrt, die Weltstadt Hereford. Es war wahnsinnig schön, mal wieder Zeit zusammen zu verbringen. Auch die Mädels, welche ebenfalls als Freiwillige arbeiten, näher kennenzulernen und etwas zu reisen! Unser erster Tagestrip ging nach Cardiff. Ich kann einen Besuch dort sehr empfehlen, denn es ist eine wirklich schöne Stadt. Weiter ging es mit einer Wanderung in den Greater Malvern Hills und tollem Ausblick. Am Ostersonntag entschieden wir uns dazu, nach Wales in den Brecon Beacon Nationalpark zu reisen und dort ebenfalls zu wandern und zu picknicken.
Am Dienstag nahm ich dann Nele mit nach London, doch bevor wir hier ankamen, machten wir einen dreistündigen Stopp in Birmingham. Von manchen Menschen als Englands hässlichste Stadt betitelt, bekommt sie von mir aber trotzdem ein gutes Feedback. In den drei Stunden sahen wir so einige schöne Ecken und hatten somit einen tollen Tag.
Von Dienstag bis Sonntag blieb Nele nun bei mir in London. Nach unserer Rückkehr wurden wir herzlich von meiner Gastfamilie empfangen und bestellten abends Indisch. Drei Tage verbrachten wir in London und einen Tag nutzten wir aus, um mit Laia nach Eastbourne zu den Seven Sisters zu fahren. Dort war ich zusammen mit meinen Eltern vor drei Jahren mal gewesen und nun stellten wir uns der langen Wanderung erneut. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter und ich hätte es mir nicht schöner erträumen können. Der Walk war zwar teilweise sehr hügelig, aber die unglaubliche Sicht und das türkisfarbene Wasser machten das alles wett. Derweil berichteten zahlreiche Medien, dass Prinz Philip mit 99 Jahren verstorben wäre. So machten Nele und ich es uns am Samstag zur Aufgabe, zum Buckingham Palace zu fahren und das Geschehen zu beobachten. Es waren viele Reporter:innen da und es gab auch eine Schlange, um Blumen, Briefe etc. vor dem Palast abzulegen. Durch die COVID-Beschränkungen waren vermutlich jedoch nicht annähernd so viele Menschen da, wie normalerweise zu einer anderen Zeit üblich wäre.
Sonntag war es für Nele schon wieder Zeit, nach Hause (Hereford) zu fahren und ich nutzte den Tag, um mich zu entspannen.

Am Montag (12.04) setzten dann endlich die heiß erwarteten Lockerungen ein! Draußen Bereiche der Restaurants und Geschäfte wurden wieder geöffnet! Man darf seitdem auch nachts wieder woanders übernachten und teilweise haben Freizeitaktivitäten ihren Betrieb wieder aufgenommen. Es heißt also, Freizeitstress und sich ins Getümmel der Platzreservierungen zu stürzen! Nichts bleibt mehr der Spontanität überlassen. Meine nächsten Wochenenden bestanden so aus Tagesausflügen nach beispielsweise Canterbury, Southend-on-Sea oder Salisbury. Ich hatte den ein oder anderen Afternoon Tea, war mit Freund:innen essen und konnte London von einer belebteren Seite bewundern. Einer der besten Ausflüge war mit dem Fahrrad nach Central London zu fahren und dort von A nach B zu fahren. Es hat so viel Spaß gemacht und wir waren unglublich schnell.
Außerdem unternahmen meine Hostfam und ich unseren ersten Ausflug über Nacht! Für uns ging es in die Nähe von Peterborough. Dort versuchten wir uns am „glamping“. Ein Wortspiel aus glamorous camping. Wir blieben ein ganzes verlängertes Wochenende dort und hatten eine lustige Zeit miteinander. Glücklicherweise gab es Wärmflaschen und dicke Decken. Denn tatsächlich war es sehr kalt. So tranken wir mehr als eine heiße Schokolade und unser Lieblingsplatz war definitiv vor dem verfügbaren brennenden Ofen. Aber wir hielten uns auch nicht den ganzen Tag dort auf, sondern besuchten „Castle Belvoir“, welches auch als Drehkulisse für „The Crown“ genutzt wurde, erkundeten Peterborough -da gibt es allerdings nicht so viel (schönes) zu sehen- und wanderten auf der Halbinsel in Rutland Water.
Am Montag ging es für uns nach Hause, auf dessen Wärme wir uns alle sehr gefreut hatten. Relativ zeitnah stand für Wendy noch eine Reise an. Für 10 Tage ging es für sie zu ihren Eltern in die USA. Jörg und ich waren schon vom letzten Mal (zwei Wochen im Oktober) eingespielt und so verging die Zeit und ganz schnell, bis Wendy wieder vor der Tür stand. Passend zu den aktuellen Lockerungen. Aber leider auch der sich ausbreitenden indischen Mutation. Seit dem 17. Mai dürfen wir wieder drinnen Leute treffen. Was auch bitternötig ist bei dem derzeitigen Wetter hier. Museen, Kinos und andere Veranstaltungen finden auch wieder statt und das ist eine große Erleichterung.
Mein vergangenes Wochenend-Highlight war für mich ein Besuch im Tower of London. Ich war sehr erstaunt, als ich sah, dass es dort richtige Wohnungen gibt. Von der Neugier gepackt, musste ich natürlich einen von den „Yeoman Warder“ oder auch bekannt als „Beefeater“ (also einen offiziellen Wärter des Towers) nach Antworten auf meine Fragen interviewen. Sehr bereitwillig erklärte er uns, dass man mind. 22 Jahre dem britischen Militär gedient haben und dabei verschiedene Auszeichnungen und Ränge erreichen muss, ehe man sich auf diesen Posten bewerben darf. Alle Wärter und ein Kapellmeister (so hat er uns das zumindest erklärt) leben zusammen mit ihren Familien im Tower und bilden eine Gemeinschaft von ca. 140 Personen! Wusstet ihr das?Nachdem wir all das gelernt hatten und uns mit Essen und einem Café vor dem Regen schützten, ging es für Tabea, welche mich an diesem Tag begleitete, und mich in die St. Paul‘s Cathedral. Bei einer vergangenen Führung durch Ostlondon hatten wir bereits erfahren, dass die Cathedral in London als Vorbild den Petersdom hatte. Mir war jedoch nicht bewusst, dass sich dies nicht nur auf außen bezieht, sondern das Innere der beiden Kirchen sich ebenfalls wirklich ähnlichsehen. Aber selbstverständlich kann nichts an den St. Petersdom in Rom rankommen. Der ist und bleibt einfach einzigartig.

Ab nächster Woche sind Ferien bei uns und ich werde eine Reise unternehmen. Was ich genau mache, berichte ich gern beim nächsten Mal.
Schreibt mir gern in die Kommentare, ob euch die Informationen über den Tower schon bewusst waren.

Bis dahin alles Liebe,

Vivi

8 Wochen in Bilder

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